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Los 1142

Große Gebetsmühle aus getriebenem Kupferblech mit Lantsha-Schriftzeichen

Schätzpreis:

1.500 € - 2.500 €

Zuschlagspreis:

Beschreibung:

Tibet, 19. Jh.
H. gesamt 58 cm
Den zylinderförmigen Behälter ziert als Abdeckung ein Lotos, und der Boden ist mit einem applizerten goldenen Doppelvajra versehen, das der Abwehr der Erdgeister dient. Boden des Zylinders mit angesetztem Schaft für die Achse.
Bedeutende süddeutsche Privatsammlung, vor 2000 bei Schoettle Ostasiatica erworben - Alters- und Gebrauchsspuren
Dieser Mantrabehälter, bekannt als „Gebetsmühle“, dient der Aufnahme unzähliger, auf Papier geschriebener und in zusammengerolltem Zustand eingelegter Gebete. Diese Gebete beinhalten das populäre Mantra „OM MA NI PAD ME HUM“ in ständiger Wiederholung., entsprechend einer Gebetskette (Mala). Dabei handelt es sich um die Anrufung des Bodhisattva Avalokitesvara, des durch ihn verkörperten Mitgefühls. Diese „Gebetsmühlen“ waren in den unterschiedlichsten Formen gebräuchlich, angetrieben durch Windkraft, Wasseräder und am häufigsten als von Hand in Drehung versetzte Zylinder, die von jedem Gläubigen benutzt werden und in jedem Tempel oder Kloster in unterschiedlicher Größe Anzahl aufgestellt sind, und noch immer von den vorbeiziehenden Gläubigen zur Drehung gebracht werden. Durch jede Umdrehung sollen die Gebete hinausgeschleudert werden und den Sitz der Götter erreichen.
Vgl. Michael Henss, Buddhist Ritual Art of Tibet, A Handbook of Objects and ceremonial Furnishings in the Tibetan Temple; Arnoldsche 2020: VIII, S. 149 ff